Ansprache einer Kerze

Das Gedicht "Ansprache einer Kerze" wurde von Lothar Hirsch am 3.12. 2016 vorgetragen. Der Autor ist unbekannt.

Nachsatz vom 21.12.2024:  Hinweis von P. Schulz aus Dortmund. Das Gedicht stammt von Adalbert Ludwig Balling.

Meine Kerze anzünden!
Liebe Wanderfamilie des EVOG,

Stellt euch vor ich wäre eine Kerze und hielte eine Ansprache an Euch!

Ansprache einer Kerze!

Vielleicht freut ihr euch auch ein bisschen dabei!

Ich jedenfalls freue mich, dass ich brenne!
Denn wenn ich nicht brennen würde, läge ich in einem Karton mit den anderen, die auch nicht brennen.
In so einem Karton zu liegen hat überhaupt keinen Sinn. Da liegen ich nur herum.
Einen Sinn habe ich nur, wenn ich brenne. Und jetzt brenne ich.
Aber seit ich brenne, bin ich schon ein kleines bisschen kürzer geworden.
Das ist schade, denn ich kann mir ausrechnen, wann ich so kurz bin, dass ich nur noch ein kleines Stümpfchen sein werde.
Aber so ist das: Es gibt nur zwei Möglichkeiten:
Entweder ich bleibe ganz und unversehrt im Karton, dann werde ich nicht kürzer, dann geht mit überhaupt nichts ab, aber dann weiß ich nicht was ich eigentlich soll.
Oder ich gebe Licht und Wärme, dann weiß ich, wofür ich da bin, dann muss ich aber etwas dafür geben, etwa von mir selbst, mich selber.
Das ist schöner als kalt uns sinnlos im Karton zu liegen.
So ist das auch bei euch Menschen, genauso:
Entweder ihr bleibt für euch, dann passiert euch nichts, dann geht euch nichts ab aber dann wisst ihr auch eigentlich nicht so recht, warum. Dann seid ihr wie Kerzen im Karton.
Oder ihr gebt Licht und Wärme. Dann erfüllt ihr einen Sinn. Dann freuen sich die Menschen , dass es euch gibt. Dann seid ihr nicht vergebens da. Aber dafür müsst ihr etwas geben:
Von euch selber, vor allem, was in euch lebendig ist: Von eurer Treue, eurem Lachen, von eurer Traurigkeit, von euren Ängsten, von euren Sehnsüchten, von allem, was in euch steckt.
Ihr braucht keine Angst zu haben, wenn ihr dabei kürzer werdet. Das ist nur äußerlich. Innen werdet ihr immer heller.
Denkt ruhig daran, wenn ihr eine brennende Kerze seht, denn so eine Kerze seid ihr selber. Ich bin nur eine kleine, einzelne Kerze. Wenn ich alleine brenne, ist mein Licht nicht groß und die Wärme die ich gebe, ist gering. Ich alleine – das ist nicht viel. Aber mit euch zusammen ist unser Licht hell und die Wärme stark.
So ist es auch mit uns Menschen : Einzeln, für uns betrachtet, ist unser Licht nicht gewaltig und die Wärme relativ klein. Aber wir alle zusammen, so wie wir hier sind, können unser Licht hell erstrahlen lassen und eine wohlige Wärme ausstrahlen. Denn gemeinsam sind wir stark.
Um nun unsere Zusammengehörigkeit zu zeigen bitte ich euch mit eurer Kerze die eines anderen anzuzünden und neben meine Kerze zu stellen.
Ihr werdet spüren, dass mit jeder brennenden Kerze die dazukommt unsere Zusammengehörigkeitsgefühl stärker wird und wir immer heller strahlen.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine besinnliche Weihnachtszeit von mir und meiner Frau Erika.

Lieber eine Kerze anzünden, als über die Dunkelheit klagen! Chinesisches Sprichwort).

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